Sie sind Zeitfenster der Geschichte, Architektur, Musik und der Gesellschaft: Neben Burgen und Schlössern prägen Kirchen die Kulturlandschaft Thüringens.
Von Thüringen aus wurde Geschichte geschrieben: Musikalisch und gesellschaftlich war Thüringen das Epizentrum weitreichender Veränderungen.
Noch heute ist die Reformationsgeschichte oder die Lebenswege der Familie Bach in zahlreichen Städten an authentischen Orten nachzuvolliehen.
Eine moderne und kreative Nutzungen der Sakralbauten bindet die Kirche in das tägliche Leben ein und Reisende stellen schnell festzustellen, dass jede Stadt und jede Kirche ungeahnte Schätze bereithält.
Das Gothaer Augustinerkloster samt Kirche ist über 700 Jahre alt und damit eines der ersten Klöster in Thüringen. Der gotische Kreuzgang von 1366 erinnert an die große Ära der Bettelorden. Die Kirche wurde im Inneren unter Friedrich I. von 1675 bis 1680 barockisiert. Neben einer Gedenktafel für Luthers Aufenthalte im Kloster kann man auch die Grabplatte von Friedrich Myconius besichtigen.
Augustinerkloster und –kirche
Jüdenstraße 27/Klosterplatz 6
99867 Gotha
+49 (0) 3621 - 302 915
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Die Kirche St. Stephani, auf einer Anhöhe stehend, ist die älteste der zwei evangelischen Pfarrkirchen, sie wurde bereits 1196 urkundlich erwähnt. Die Kirche aus heimischem Travertin besitzt auf ihrer Südseite eine besonders repräsentativ gestaltete Schmuckfassade. Die Orgel auf der westlichen Empore schuf 1884/85 der ortsansässige Orgelbauer Friedrich Erdmann Petersilie (1825-1901) und sie wird noch heute gespielt.
Bergkirche
Auf dem Berge 9
99947 Bad Langensalza
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Im neugotischen Stil wurde, auf dem Gelände des ehemaligen Franziskanerklosters, die Brüderkirche errichtet. Das Standbild Martin Luthers zeugt von mehrmaligen Aufenthalten des Reformators in der Stadt, wo er seinen Freund und Weggefährten, Georg Spalatin, oft besuchte. Zu jeder vollen Stunde erklingt das Glockenspiel der Brüderkiche. Seit 2014 ist die Brüderkirche ein Pilger- und Informationszentrum für den Lutherweg und die alte Reichsstraße „Via Imperii“.
Brüderkirche
Brüdergasse 11
04600 Altenburg
+49 (0) 3447 - 48 85 14 6
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Das Collegium maius war das Hauptgebäude der Alten Universität in Erfurt. Es steht in der Michaelisstraße direkt gegenüber der Micheliskirche im ehemaligen lateinischen Viertel. Die Gründung der Universität Erfurt geht auf das Gründungsprivileg aus dem Jahr 1379 zurück. Damit repräsentiert das Collegium maius die älteste Universität in Deutschland, deren wohl berühmtester Student Martin Luther war.
1945 wurde das Gebäude zerstört. Inzwischen ist das Collegium maius wieder vollständig rekonstruiert und beheimatet die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland.
Collegium Maius
Michaelisstraße 39
99084 Erfurt
Das beeindruckende Ensemble von Dom St. Marien und Severikirche zählt zu den Wahrzeichen der Stadt. Der gotische Dom ist Nachfolgebau der von Bischof Bonifatius 742 veranlassten Bischofskirche. Das Chorgestühl und der 17 m hohe Hochaltar aus der Barockzeit sind besonders sehenswert. Im mittleren Turm befindet sich die über 500 Jahre alte, größte frei schwingende mittelalterliche Glocke der Welt, die „Gloriosa“.
Ensemble von Dom St. Marien und St. Severikirche
Domstufen 1
99084 Erfurt
+49 (0) 361 - 64 61 26 5
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Die um 1182 gebaute Kirche ist die Traukirche der heiligen Elisabeth von Thüringen. Martin Luther stand als Kurrendesänger auf der Empore, später predigte er hier. Johann Sebastian Bach wurde am 23. März 1685 in dieser Kirche getauft; über 132 Jahre lang haben vier Generationen der Bachfamilie die Orgelbank besetzt.
Georgenkirche
Markt
99817 Eisenach
Die Gottesackerkirche St. Trinitatis im heutigen Arboretum wurde 1734 bis 1739 mit Travertinsteinen der im 30-jährigen Krieg zerstörten Marienkirche errichtet. Im Gegensatz zum strengen, symmetrisch gegliederten Außenbau überrascht die reiche barocke Innenausstattung der Saalkirche mit den zweigeschossigen Holzemporen, dem Kanzelaltar von 1734 und dem aufwendig sanierten Deckengewölbe. Die einzigartige Akustik der Gottesackerkirche kann man bei vielfältigen musikalischen Veranstaltungen genießen.
Gottesackerkirche
Tuchmachergasse 5
99947 Bad Langensalza
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Die Kreuzkirche Suhl ist ein barocker Sakralbau und städtebaulicher Höhepunkt des Steinweges. Sie wurde 1731-1739 erbaut und diente zum damaligen Zeitpunk als Vorbild für die Dresdener Hofkirche. Die integrierte Eilert-Köhler-Orgel ist eine deutschlandweite Besonderheit und Grundlage für klangvolle Orgelkonzerte und Tonträger-Produktionen weltweit bekannter Organisten.
Kreuzkirche Suhl
Kirchgasse 6
98527 Suhl
Zu den schönsten romanisch-gotischen Bauwerken Mitteldeutschlands zählt die Arnstädter Liebfrauenkirche. Bis heute dominieren ihre Türme die Silhouette der Stadt. Ihr Flügelaltar, die „Schöne Madonna“ aus Lindenholz und das Epitaph von Fürst Günther XLI. - genannt "der Streitbare" - und Katharina von Nassau sind beeindruckende Kunstschätze.
Liebfrauenkirche
An der Liebfrauenkirche
99310 Arnstadt
+49 (0) 3628 - 74 09 63
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Zwischen 1890 und 1894 im neugotischen Stil erbaut, ist die Lutherkirche Apoldas prägnantestes Bauwerk. Farbenprächtige Bleiglasfenster, ein imposant gestaltetes Kircheninneres und der Klang der Sauer-Orgel laden die Besucher von Mai – Oktober in diese für Thüringen untypische Backsteinkirche zum Verweilen ein.
Lutherkirche
Melanchthonplatz
99510 Apolda
+49 (0) 3644 - 56 26 50
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Die spätbarocke Hallenkirche wurde im Zweiten Weltkrieg zu großen Teilen zerstört und anschließend in schlichter Schönheit wieder aufgebaut. Gothas evangelische Stadtkirche, die auch als Begräbnisstätte der Familie Herzog Ernst I. von Sachsen-Gotha-Altenburg dient, bietet sich dank einer hervorragenden Akustik als Konzertstätte an.
Margarethenkirche und Neumarkt
Neumarkt
99867 Gotha
+49 (0) 3621 - 852 466
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Die erstmals 1272 urkundlich erwähnte Kirche St. Bonifacii wurde bis 1592 aus Quadern des heimischen Travertins errichtet. Der ca. 73 Meter hohe Turm mit seinem Renaissanceobergeschoss bietet einen herrlichen Blick über die Stadt. Die im Jahr 1884/85 eingebaute und restaurierte Orgel des ortsansässigen Orgelbaumeisters Petersilie erklingt zu Konzerten und Gottesdiensten.
Marktkirche
Bonifaciusgasse 2
99947 Bad Langensalza
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Mit der Gründung der Erfurter Universität, deren Hauptgebäude, das Collegium Maius, direkt neben der Kirche errichtet worden war, wurde die Michaeliskirche im Jahr 1392 Universitätskirche. Der in Erfurt studierende Martin Luther nahm regelmäßig an den Messen in der Michaeliskirche teil. Luther selbst predigte am 21.10.1522 in der Kirche. Konzerte an der Compenius-Orgel erfreuen sich großer Beliebtheit.
Michaelsikirche Erfurt
Michaelisstraße 10
99084 Erfurt
+49 (0) 361 - 64 22 09 0
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Die eindrucksvolle Mühlhäuser Marienkirche mit dem höchsten Kirchturm Thüringens ist weit über die Stadtgrenzen sichtbar. Als Architektur- und Geschichtsdenkmal, Müntzergedenkstätte, Konzerthaus sowie Begegnungsort mit Religion und Kultur ist die Marienkirche eng mit dem Geschick der Stadt und ihrer Bürger verbunden.
Die Ausstellungsbereiche in dem seit 1975 säkularisierten und seither museal genutzten Gebäude bieten ein vielfältiges Angebot. In den Seitenschiffen der Kirche zeigt die Ausstellung „Von Einhörnern und Drachentötern“ zur Thüringer Kunst des Mittelalters wertvolle Altäre und Skulpturen. Dem radikalen Reformator und ehemaligen Prediger der Marienkirche, Thomas Müntzer, ist ein eigener Bereich in den Kapellen gewidmet. Zu Baugeschichte und Restaurierung des eindrucksvollen Gotteshauses informiert das „Turmmuseum“.
St. Marien - Müntzergedenkstätte
Bei der Marienkirche
99974 Mühlhausen
+49 (0) 3601 - 85 66 0
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Die Predigerkirche, in der man viele Spuren des großen Theologen und Mystikers Meister Eckhart wieder findet, wurde im 13./14. Jahrhundert von Dominikanermönchen erbaut. Sehenswert sind unter anderem die mittelalterlichen Bleiverglasungen im nördlichen Seitenschiff der Kirche, das Chorgestühl von 1280 oder die Klosteranlage mit Kapitelsaal und Refektorium. Im Sommer finden hier regelmäßig Orgelkonzerte statt.
Predigerkirche und Predigerkloster
Predigerstr. 4
99084 Erfurt
+49 (0) 361 - 64 64 31 0
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In der Schlosskirche von Schloss Wilhelmsburg, einer sehr lichten und farbenfreudigen Predigtkirche, sind Altar, Kanzel und Orgel in einer Achse übereinander angeordnet. Die wertvolle Holzpfeifenorgel gehört zu den ältesten noch bespielbaren in Europa – international bekannte Organisten geben sich hier alljährlich die Ehre.
Schlosskirche
Schlossberg 9
98574 Schmalkalden
+49 (0) 3683 / 40 31 86
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Die St. Bartholomäikirche, deren Krypta noch aus der Hochromanik stammt, ist Altenburgs älteste Kirche. Vom Turm, mit begehbaren Türmerstübchen, hat man einen wunderschönen Blick über die Stadt. Seit 1525 wirkte Georg Spalatin als Stadtpfarrer, später als Superintendent in der Stadt und setzte maßgeblich die Reformation vor Ort um. Die St. Bartholomäikirche wurde 2011 mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet.
St. Bartholomäikirche
Burgstraße
04600 Altenburg
+49 (0) 3447 - 82 36 9
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Der die Altstadt beherrschende, zwischen 1437 und 1509 errichtete Bau gehört zu den schönsten gotischen Hallenkirchen Thüringens.1537 predigten hier die namhaftesten protestantischen Theologen, darunter Dr. Martin Luther. Die Türmerstube bietet von Mai-Oktober einen Panoramablick über die gesamte Stadt.
Stadtkirche St. Georg
Kirchhof 3
(März 2018 - Dez. 2019 in der Künkelsgasse 32)
98574 Schmalkalden
+49 (0) 3683 / 40 24 71
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Die spätgotische Hallenkirche mit der imposanten Schaufassade und dem westlichen Turm beeindruckte bereits Luther, der mehrmals von der gotischen Steinkanzel predigte. Die originale Grabplatte des Reformators ist im Inneren der Kirche zu betrachten.
Stadtkirche St. Michael
Kirchplatz 1
07743 Jena
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Berühmt ist der dreiflüglige Altar von Lucas Cranach, der ein wichtiges bildliches Zeugnis der Reformationsgeschichte ist. Gemeinsam mit dem Herderhaus und -garten sowie dem benachbarten Alten Gymnasium gehört sie zum UNESCO-Welterbe "Klassisches Weimar". Zur Zeit der Reformation hat Martin Luther hier gepredigt. Ihr jetziges Aussehen im Innenraum bekam die Kirche nach dem zweiten Weltkrieg, in dem sie stark zerstört wurde.
Stadtkirche St. Peter und Paul
Herderplatz 8
Weimar
+49 (0) 03643 / 85 15 18
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Die imposante Stadtkirche zeigt sich dem heutigen Besucher als gelungene Verbindung von gotischen (Chor), neogotischen (Langhaus) und neoromanischen (Westfassade) Elementen. Vom romanischen Vorgängerbau, der um das Jahr 1000 errichtet wurde, zeugt noch der untere Teil des Nordturms. Von Mai bis Oktober immer mittwochs ist die Besteigung des Kirchturms möglich. Dann erwarten Sie die Türmerfrauen hoch oben über den Dächern der Stadt mit Kaffee und selbstgebackenen Kuchen.
Stadtkirche „Unserer lieben Frauen“
Marktplatz
98617 Meiningen